Prepaid SIM-Karte oder Vertrag mit Inklusiv-Datenvolumen?
Die letzte offene Frage für funktionierendes mobiles Internet: Wo kommen die Daten her? Soll es eine Prepaid-Karte oder ein Auslands-Package für den bestehenden Mobilfunktarif sein?
Beide Varianten sind möglich, letzten Endes hilft nur ein Vergleich aller Alternativen, die in deinem Land verfügbar sind. Prepaid-SIM-Karten bieten den Vorteil, dass du auch im Ausland Karten mit einem bestimmten Datenvolumen kaufen kannst, wo es teilweise recht günstige Angebote gibt. Egal ob Prepaid oder Vertragsoption: die wichtigste Kennziffer ist die Menge an Inklusiv-Datenvolumen, angegeben in Gigabyte (GB) im Ausland. Achte hier vor allem auf zwei Punkte:
- Viele Mobilfunkanbieter werben mit unlimitiertem Datenvolumen, teilweise auch fürs Ausland. Das ist grundsätzlich gut und richtig, allerdings weisen sie oft im Kleingedruckten auf eine sogenannte Fair-Usage Policy hin. Die besagt, dass bei „übermässiger“ Nutzung (z.B. mehr als 60 GB) die Geschwindigkeit gedrosselt wird. Diese Drosselung ist dann ziemlich heftig und macht schon das Aufrufen einer Website zum Geduldsspiel — vom mobilen Arbeiten ganz zu schweigen.
- Schaue dir genau an, in welches Land oder auch durch welche Länder du reisen möchtest. Oftmals kann man Zusatzoptionen zum bestehenden Mobilfunkvertrag erwerben, die für gewisse Zonen/Länder für einen Monat unlimitiertes Datenvolumen anbieten. Hier gibt es dann zum Beispiel eine Zone mit den meisten Mittel-, Süd- und Nordeuropäischen Ländern, was je nach geplantem Trip bereits ausreichen kann.
Data Security beim mobilen Arbeiten
Jedem, der remote arbeitet und insbesondere alle, die dies auch noch ausserhalb der eigenen vier Wände aus dem Van heraus tun, sollte klar sein, dass es je nach Arbeitgeber immer Personen gibt, die dich und dein Tun mit Adleraugen beobachten werden. Sei es aus Neid, Missgunst oder fehlendem Verständnis — nichts käme gelegener, als das breitgefasste Thema Datensicherheit als Argument zu nutzen, um Work Anywhere einen Riegel vorschieben zu können.
Bei solchen Diskussionen sind oft viele Emotionen im Spiel, nüchtern betrachtet kann man aber glücklicherweise sagen, dass das Arbeiten aus dem Van heraus nicht sicherer oder unsicherer ist als vor Ort im Office — wenn du dich rechtzeitig darum kümmerst. Ich möchte mich hier primär auf das Thema Netzwerksicherheit/WLAN beschränken, dass du deinen Laptop immer sperren solltest, sobald du ihn verlässt, deine Festplatte verschlüsselt hast und ein starkes Passwort für deinen Benutzeraccount sowie generell einen Passwort-Manager nutzt, sollte selbstverständlich sein.
Auf was gilt es also zu achten? Es gibt verschiedene Kombinationen, die ich einzeln beleuchten möchte.
- Internetzugang via Smartphone-Hotspot und mobile Daten: vorausgesetzt, du hast einen passwortgeschützten Hotspot eröffnet, steht einer sicheren Datenverbindung nichts im Weg und du brauchst keine weiteren Massnahmen zu befolgen. Der gesamte Datenverkehr wird immer verschlüsselt weitergeleitet.
- Internetzugang via WLAN-Router und mobilen Daten: Ausschlaggebend ist hier die WLAN-Verschlüsselung. Nutzt dein Router WPA2 oder WPA3-Technologie für den WLAN-Zugang, musst du dir keine Sorgen machen. Ein offenes WLAN hingegen wäre problematisch und sollte daher vermieden werden (das gilt übrigens auch für deinen normalen Router zuhause).
- Internetzugang via WLAN-Router und verstärktem WLAN vom Campingplatz: diese Kombination ist als kritisch zu betrachten, da hier durch dein eigenes, passwortgeschütztes WLAN eine falsche Sicherheit vorgegaukelt wird. Obwohl es unwahrscheinlich ist, ist eine sogenannte Man-in-the-middle-Attack denkbar. Hierbei könnten Daten zwischen deinem Router und dem eventuell offenen und damit ungeschützten WLAN des Campingplatzes abgegriffen werden — und das, obwohl dein eigenes WLAN geschützt ist.
In einer solchen Situation wie der letztgenannten würde ich zur Nutzung einer VPN-Verbindung raten. Ein solches Setup kannst du dir auch ohne tiefgehende IT-Kenntnisse aufbauen. Wenn dein Arbeitgeber nicht ohnehin eine VPN-Verbindung vorschreibt und zur Verfügung stellt, kannst du zum Beispiel über einen Anbieter wie NordVPN gehen und dir dort für wenig Geld ein entsprechendes Package kaufen. Was dann technisch bei aktivierter VPN-Verbindung passiert, ist vereinfacht gesagt folgendes:
- Jedes Datenpaket, welches deinen Computer verlässt (zum Beispiel beim Aufrufen der Website mit deinen Online-Banking-Zugangsdaten), wird noch auf deinem Gerät mit einer modernen und sicheren Methode verschlüsselt. Hierzu wird ein Schlüsselpaar genutzt, welches individuell vom VPN-Anbieter bereitgestellt wird.
- Dieses verschlüsselte Datenpaket passiert nun deinen eigenen WLAN-Router, anschliessend die unter Umständen gefährdete Passage zwischen deinem Router und dem Router des verstärkten WLANs und wird erst auf einem Server des VPN-Anbieters wieder entschlüsselt und zu seinem eigentlichen Ziel (deinem Online-Banking-Anbieter) weitergeleitet.
- Das gleiche passiert auf dem „Rückweg“ — das heisst, auch die Antwort des Online-Banking Servers wird auf die gleiche Art und Weise verschlüsselt an deinen Computer übermittelt.
Der Clou an dieser Sache ist, dass der von dir nicht einschätzbare Teil des Weges über den unter Umständen kompromittierten Router des externen WLAN-Anbieters durch starke Verschlüsselung abgesichert wird. Ein „Abhören“ des Datenverkehrs wird dadurch quasi verunmöglicht beziehungsweise wäre mit einem unverhältnismässig hohen Aufwand verbunden.
Der Einfluss auf die Datengeschwindigkeit ist vernachlässigbar und sollte sich immer der Erhöhung der Datensicherheit unterordnen.